Blau- und Braunvererbung

Ich werde immer wieder gefragt, wie sich Blau und Braun vererben.

Mit diesem Post möchte ich darum die Vererbung der Dilution und des Braunfaktors sowie deren Interaktion erklären.

Die Dilution („Blauverdünnung“) befindet sich auf dem D-Lokus (es sind mittlerweile drei verschiedene d-Allele bekannt (d1, d2 und d3), die ich hier der Einfachheit halber als „d“ zusammenfasse). Das Allel d für Dilution ist rezessiv gegenüber D (Keine Dilution).
Die Variante für Braun (chocolate, liver etc.) befindet sich auf dem B-Lokus. Auch hier gibt es mehrere b-Allele, die ich ebenfalls als „b“ zusammenfasse. Das Allel b für Braunverdünnung ist rezessiv gegenüber B (keine Braunverdünnung).
In der Grafik stellt die Farbe des Hundes den Phänotyp dar (also das Aussehen des Hundes), die Kreise in der Hunde-Silhouette stellen eine Trägerschaft dar (ein blauer Kreis bedeutet, dass der Hund Dilution trägt, ein brauner Kreis bedeutet, dass der Hund den Braunfaktor trägt).

Ist ein Hund gleichzeitig reinerbig für Dilution und reinerbig für den Braunfaktor (also b/b d/d), so ist sein Phänotyp lilac.
Ganz wichtig: Beide Faktoren wirken auf Eumelanin. Damit ein Hund also blau, braun oder lilac aussehen kann, muss seine Grundfarbe schwarz (dominant schwarz KB/KB E/- oder rezessiv schwarz a/a E/-) sein.
Und ganz wichtig: Dilution kann mit der Hauterkrankung CDA (Color Dilution Alopecia) vergesellschaftet sein. Je nach Rasse ist das Risiko für CMA bei dilute (also blauen und lilac) Hunden mehr oder weniger stark verbreitet. Einen Gentest auf CDA gibt es noch nicht, nach wie vor kann die Diagnose nur per Hautbiopsie gestellt werden (Stand: Dezember 2020).

Nächster Beitrag