Für viele Hundebesitzer ist die Befundung am B-Lokus verwirrend. Mit diesen Grafiken möchte ich versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Früher war die Befundung mit B = Schwarz und b = braun üblich.
Mittlerweile kennt man jedoch so viele unterschiedliche Varianten b (für die alle jeweils ein separater Test durchgeführt wird), dass die meisten Labore dazu übergegangen sind, das jeweilige Fehlen einer Variante b nicht mit B, sondern mit N zu befunden.
Theoretisch wäre es also erst sinnvoll, N = B zu setzen, wenn der B-Lokus (also das Gen TYRP1) komplett sequenziert würde und man dort überhaupt keine Variante b nachweisen könnte. Dies ist aber unter normalen Labor-Bedingungen nicht möglich.
Je nach Rasse werden also die drei häufigsten (bc, bd, bs) und ggf. noch weitere (b4 beim Aussie, be beim Lancashire Heeler) getestet. In der Praxis erlaubt dies eine aussagekräftige Aussage darüber, ob ein Hund Varianten b hat oder nicht.
Hier sind ein paar Beispiele in Grafiken verdeutlicht (es gibt natürlich noch eine Vielzahl weiterer Kombinationsmöglichkeiten):
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
In Abbildung 6 wird ein Sonderfall dargestellt, in dem ein Hund zwei unterschiedliche Varianten b auf demselben Chromosom hat. Im Gentest kann nicht unterschieden werden, ob sich die Varianten auf dem mütterlichen oder dem väterlichen Chromosom befinden. So können Testergebnisse erklärt werden, in denen zwei oder mehr unterschiedliche Varianten b nachgewiesen wurden, der betreffende Hund aber dennoch schwarzes Pigment hat (In diesem Beispiel sind der besseren Übersicht wegen nur die B-Loki Bc, Bd, Bs und B4 dargestellt, Das Ergebnis an jeden einzelnen Lokus wird bei nicht vorhandener b Variante mit N dargestellt, der Gesamtbefund aller nicht vorhandenen Varianten am jeweiligen Chromosom als B).
Abbildung 6:
Wichtig: Der Genotyp b/b bedeutet nicht, dass ein Hund einfarbig braun sein muss. Seine Grundfarbe wird von vielen anderen Genorten bestimmt. Ein Hund mit b/b kann also z.B. auch rezessiv gelb mit brauner Nase sein. Ebenso muss ein Hund mit dem Genotyp B/B oder B/b nicht schwarz sein, er kann z.B. auch rezessiv gelb mit schwarzer Nase sein.
B bedeutet somit nicht zwingend ein schwarzes Fell, sondern Abwesenheit von braunem Eumelanin.
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